„Gegen die Nacht können wir nicht ankämpfen, aber wir können ein Licht anzünden.“
Unser Leben ist zerbrechlich – anfällig für so vieles. Das spüren wir besonders in unsere Zeit: Was ist jetzt normal? Was braucht unsere Gesellschaft? Was brauche ich?
Wir gehen auf Ostern zu – noch sind die Tage dunkel, doch sie werden heller. Franziskus sagt: „Gegen die Nacht können wir nicht ankämpfen, aber wir können ein Licht anzünden.“
Seit 800 Jahren leben und wirken Franziskaner*innen in unsere Stadt. Sie bezeugen einen tiefen Glauben in Wort und Tat. Ihr Vorbild kann heute noch unser Vertrauen stärken: auf einen Gott, der da ist; auf einen Gott, der Not wendet; auf einen Gott, der trotz allem Zerbrechlichen Versöhnung und Frieden gibt.
Dieses Vertrauen macht unser Leben heller – und so können auch wir immer wieder ein Licht für andere sein. Ein Licht, das Hoffnung bringt allem Zerbrechlichen zum Trotz. Wie heißt es doch so schön im Psalm 91: „Wer unter dem Schirm des Höchsten sitzt und unter dem Schatten des Allmächtigen bleibt, der spricht zu dem Herrn: Meine Zuversicht und meine Burg, mein Gott, auf den ich hoffe.“ Ich weiß, dass er mich „vor dem Grauen der Nacht, vor dem Pfeil, der des Tages fliegt, vor der Pest, die im Finstern schleicht, vor der Seuche, die am Mittag Verderben bringt“ rettet. Denn hat er seinen Engeln befohlen, „dass sie dich behüten auf allen deinen Wegen, dass sie dich auf den Händen tragen und du deinen Fuß nicht an einen Stein stoßest.“
So ist Gott bei mir – hilft und trägt mich gerade in dieser Zeit. Er selber zündet immer wieder dieses Licht an, diesen Hoffnungsschein in der Dunkelheit – auch gegen den Augenschein. Das brauche ich, das gibt mir Hoffnung und Kraft, auch Kraft, um selber immer wieder dieses Licht für andere anzünden zu können. Möge dieses Licht durch die 800-Jahr-Feier immer wieder in unserem Leben brennen.
Michael Thoma, Stadtdekan Evang.-Luth. Dekanat Augsburg