Die Franziskanerbrüder ließen sich am Rand der Stadt nieder, dort wo die Handwerker und einfachen Menschen lebten: an dem Ort, an dem noch heute die Barfüßerkirche steht.
"Barfüßer" wurden sie genannt, die Brüder, die als Zeichen der Armut Christi auf festes Schuhwerk verzichteten.
Nachdem eine erste romanische Kirche durch einen Brand zerstört wurde, finanzierten der Rat der Stadt und die Bürgerschaft in den Jahren 1407-1411 den Bau einer wesentlich größeren gotischen Kirche - sie sollte die größte ihrer Art in Augsburg und ganz Süddeutschland sein.
Als Seelsorger und Prediger waren die Franziskaner äußerst beliebt. Mit ihren Erfahrungen bürgerschaftlicher Verantwortung aus Oberitalien wurden sie zu wichtigen Partnern in der Entwicklung der Stadtgesellschaft: Die erste Rechtssammlung der Stadt Augsburg entstand in den Mauern des Barfüßerklosters.